Ruby 2.6.0-preview2 veröffentlicht

Wir freuen uns, die Veröffentlichung von Ruby 2.6.0-preview2 bekanntgeben zu können.

Ruby 2.6.0-preview2 ist die zweite Vorschau auf Ruby 2.6.0. Sie wird früher als üblich veröffentlicht, weil sie mit dem JIT ein wichtiges neues Feature enthält.

JIT

Ruby 2.6 führt erstmals einen JIT-Compiler (Just in Time Compiler) ein.

Der JIT-Compiler soll die allgemeine Performanz aller Ruby-Programme verbessern. Rubys JIT-Compiler arbeitet anders als herkömmliche JIT-Compiler für andere Programmiersprachen, denn er schreibt C-Code auf die Festplatte und startet dann einen gewöhnlichen C-Compiler-Prozess, um Maschinencode zu erzeugen. Siehe dazu auch: Die Funktionsweise von MJIT von Wladimir Makarow.

Um den JIT zu benutzen, geben Sie --jit als Kommandozeilenoption oder in der Umgebungsvariablen $RUBYOPT an. Bei Angabe von --jit-verbose=1 werden Informationen über die laufende JIT-Kompilation ausgegeben. Siehe auch ruby --help für weitere Optionen.

Diese Veröffentlichung soll Ihnen Gelegenheit geben, zu überprüfen, ob der JIT auf Ihrer Plattform funktioniert. Außerdem soll eine Prüfung auf Sicherheitsprobleme noch vor der Freigabe von 2.6 ermöglicht werden. Der JIT-Compiler wird derzeit nur unterstützt, wenn Ruby mit GCC oder Clang gebaut wird und der Compiler auch während des Programmablaufs verfügbar ist. Ansonsten können Sie ihn momentan leider nicht verwenden.

Zum jetzigen Zeitpunkt (2.6.0-preview2) bereiten wir lediglich die Infrastruktur für den JIT vor und es wurden nur wenige Optimierungen eingebaut. Zwar kann man in Mikro-Benchmarks einige potenzielle Verbesserungen feststellen, jedoch ist diese Veröffentlichung absolut ungeeignet, um die finale Performanz von Rubys JIT-Compiler zu bestimmen. Dies gilt insbesondere für umfangreiche Programme wie Rails-Anwendungen.

Wir erwarten, dass durch die geplante Aufnahme von Methoden-Inlining in den JIT-Compiler Rubys Performanz erheblich verbessert wird.

Im Übrigen planen wir, mehr Plattformen zu unterstützen. Nächstes Ziel in dieser Hinsicht ist die Unterstützung von Visual Studio.

Machen Sie sich bereit für eine neue Ära von Rubys Performanz.

RubyVM::AST [Experimentell]

Ruby 2.6 führt das Modul RubyVM::AST ein.

Dieses Modul verfügt über die Methoden parse, die den als String übergenen Ruby-Code verarbeitet und eine Liste von Knoten des ASTs (Abstract Syntax Tree) zurückgibt, und parse_file, die die übergebene Ruby-Quelldatei auf ähnliche Weise verarbeitet und ebenfalls AST-Knoten zurückgibt.

Weiterhin wird die ebenfalls experimentelle Klasse RubyVM::AST::Node eingeführt. Mithilfe von Node-Objekten können die Positionsinformationen und Angaben über Kindknoten ermittelt werden. Eine Kompatibilität der Struktur von AST-Knoten kann derzeit nicht gewährleistet werden.

Neue Featuers

  • Neuer alias then für Kernel#yield_self. [Feature #14594]

  • else ohne rescue verursacht einen Syntaxfehler. [EXPERIMENTELL]

  • Konstantennamen können auch mit Großbuchstaben außerhalb des ASCII-Zeichensatzes beginnen. [Feature #13770]

  • Endlos-Range [Feature #12912]

    Es wird ein Endlos-Range (1..) eingeführt, der über kein Ende verfügt. Typische Anwendungsfälle sehen wie folgt aus:

    ary[1..]                          # identisch zu ary[1..-1] ohne magische -1
    (1..).each {|index| ... }         # Endlosschleife ab Index 1
    ary.zip(1..) {|elem, index| ... } # ary.each.with_index(1) { ... }
    
  • Binding#source_location hinzugefügt. [Feature #14230]

    Diese Methode gibt ein 2-Element-Array mit den Bestandteilen __FILE__ und __LINE__ zurück, die beschreiben, an welcher Stelle im Quelltext ein Binding definiert wurde. Dieselbe Information konnte bisher über eval("[__FILE__, __LINE__]", binding) ermittelt werden, allerdings planen wir, dieses Verhalten so zu ändern, dass Kernel#eval den Definitionsort eines binding ignoriert [Bug #4352]. Nutzern wird deshalb empfohlen, auf diese neu eingeführte Methode umzusteigen.

  • Option :exception zu Kernel.#system hinzugefügt. Diese Option führt dazu, dass #system statt false zurückzugeben einen Fehler verursacht. [Feature #14386]

Performanzverbesserungen

  • Proc#call beschleunigt, weil wir uns nicht mehr um $SAFE kümmern müssen. [Feature #14318]

    Mithilfe des lc_fizzbuzz-Benchmarks, das sehr häufig Proc#call benutzt, haben wir eine 1,4-fache Beschleunigung gemessen. [Bug #10212]

  • block.call beschleunigt, wenn block als Block-Parameter übergeben wird. [Feature #14330]

    Bereits Ruby 2.5 verbessert die Performanz bei der Übergabe von Blöcken. [Feature #14045] Mit Ruby 2.6 wird auch der Aufruf von übergebenen Blöcken beschleunigt, sodass wir im Mikro-Benchmark eine 2,6-fache Beschleunigung messen konnten.

Sonstige bemerkenswerte Änderungen seit 2.5

  • $SAFE ist ein prozess-globaler Zustand und kann wieder auf 0 gesetzt werden. [Feature #14250]

  • Die Übergabe von safe_level an ERB.new ist als veraltet markiert worden. Die Parameter trim_mode und eoutvar wurden in Schlüsselwortargumente geändert. [Feature #14256]

  • RubyGems 3.0.0.beta1 aufgenommen.

Siehe die NEWS oder die Commit-Logs für weitere Details.

Mit diesen Änderungen wurden 4699 Dateien geändert, 45744 Einfügungen(+), 30885 Löschungen(-) seit Ruby 2.5.0!

Viel Spaß mit der Programmierung mit Ruby 2.6.0-preview2!

Download

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